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Description:
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Am 21.11.1995 einigen sich in Dayton, Ohio, Vertreter Bosniens, Kroatiens und Serbiens auf ein Friedensabkommen: Ende des Bosnienkriegs, in dem 100.000 Menschen starben.
In diesem Zeitzeichen erzählt Heiner Wember:
- welchen Einfluss der Tod Titos auf die Region hat,
- wie sich aus ethnischen Spannungen auf dem Balkan ein Krieg entwickelt, der Nachbarn zu Feinden macht,
- wie US-Diplomatie einen der längsten und blutigsten Kriege Europas beendet,
- warum der Friede von Dayton zwar hält, aber nie wirklich heilte,
- und weshalb Bosnien-Herzegowina bis heute ein Staat mit zwei Seelen ist.
Einen Krieg zu beenden ist schwer. Im November 1995 gelingt es - nach dreieinhalb Jahren Belagerung, Vertreibung und Massakern. In Dayton, Ohio, sitzen sich die Präsidenten Serbiens, Kroatiens und Bosnien-Herzegowinas an einem US-Luftwaffenstützpunkt gegenüber. Drei Wochen lang wird verhandelt, gestritten, gezögert - bis der Durchbruch kommt. Das Abkommen von Dayton macht den Weg frei für Frieden, aber nicht für Versöhnung.
Bosnien bleibt ein Land, geteilt in zwei eigenständige Teile: die Föderation der Bosniaken und Kroaten - und die Republik Srpska. Präsident Alija Izetbegovic sagt damals: „Das ist kein gerechter Friede. Aber er ist besser als die Fortsetzung des Krieges.“ Dreißig Jahre später gilt das noch immer. Der Friede von Dayton hält – fragil, aber ungebrochen.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Harry Blain, Politikwissenschaftler an der California State University in Sacramento
- The Futility of Force: The U.S. Intelligence Community and the War in Bosnia,
- Fink, Matthias: Srebrenica. Chronologie eines Völkermords oder Was geschah mit Mirnes Osmanović, Hamburg, 2015.
Weiterführende Links:
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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Heiner Wember Redaktion: Christoph Tiegel und Frank Zirpins Technik: Moritz Raestrup |