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Die Gründung einer „Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung“ sei eine wichtige Initiative für Staat und Gesellschaft. Im Gespräch mit SWR2 plädiert die Geschäftsführerin der Stiftung Bundeskanzler-Konrad-Adenauer-Haus, Corinna Franz: „Helmut Kohl hat gewiss große, bleibende Verdienste um unser Land“. Die bisherigen Politiker-Gedenkstiftungen seien eine „feine Einrichtung, um die uns unsere Nachbarn in Europa beneiden“, so die Expertin.
Die Erfahrung in dem von ihr geleiteten Haus in Rhöndorf bei Bonn zeige, wie wichtig ein guter Kontakt zur Familie - in diesem Fall: Konrad Adenauer - sei. „Es war sehr förderlich, die Familie hat viel eingebracht“. Allerdings bestehe durch die Nähe zu Verwandten und Nachkommen auch eine „gewisse Gefahr der Verklärung“. Die Stiftungen bräuchten indes gleichzeitig eine „gewisse professionelle Distanz“, um glaubhaft zeithistorische Forschung über den Namensgeber leisten zu können.
Grundsätzlich seien Politiker-Gedenkstiftungen „auf Dauer“ angelegt, damit sie den Blick auch nach vorne richten könnten. Auch beim Modell, das Bundestag und Bundesrat nun für die „Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung“ beschließen, sei das der Fall. Vor allem seien die Einrichtungen selbständig und überparteilich. Ihre Kontrolle finde durch Gremien wie wissenschaftliche Beiräte statt. Aus ihrer Erfahrung, so Franz, könne sie sagen: „Da findet so viel Kommunikation statt, dass das die Arbeit enorm bereichert und sehr umsichtig gestaltet.“
Dr. Corinna Franz ist Historikerin und Geschäftsführung der „Stiftung Bundeskanzler-Konrad-Adenauer-Haus“ in Rhöndorf (bei Bonn). |