|
Description:
|
|
Hat Satire zu großen Einfluss auf die Berichterstattung? Und welche Folgen hat es, wenn Satiresendungen mitunter höhere Einschaltquoten verzeichnen als klassische Nachrichtenformate? Keine besonders gravierenden, sagt ZDF-Redakteur Werner Doyé, unter anderem Autor der Satirekolumne „Toll“ aus dem Magazin „Frontal 21“, in SWR2. Der Publikumserfolg von Satiresendungen sei nicht gleichbedeutend mit einem Einfluss auf das Wahlverhalten der Zuschauerinnen und Zuschauer.
Gut lasse sich das an den Nachrichten ablesen, die seine Redaktion regelmäßig erhalte, sagt Werner Doyé: „Egal, was wir machen, wir sind entweder Propagandisten der CDU, der Grünen, der SPD, je nachdem. Wenn wir diesen Einfluss hätten, hätten wir viel weniger zu berichten. Ich glaube eher, dass wir Leuten helfen, sich ihrer eigenen Positionen zu versichern, den einen oder anderen vielleicht auch zum Nachdenken anregen.“
Nachrichtensendungen und Satireformate stünden nicht in Konkurrenz. Auch Satire müsse auf gut recherchierte Informationen zurückgreifen. Dafür lieferten Nachrichtenformate oft eine Basis. Angesichts der Vielzahl verschiedener Nachrichtenquellen könnten sauber recherchierte satirische Inhalte heute nicht schaden, würden eher sogar helfen.
ZDF-Autor Werner Doyé gehört zu den Teilnehmern einer Online-Diskussion der Evangelischen Akademie Frankfurt zum Thema „Politik an der Scherzgrenz“, zum Verhältnis von Satire und Meinungsfreiheit in den Medien. Weitere Teilnehmer sind die Kabarettistin Idil Baydar, Kabarettist Max Uthoff und Moderator Oliver Welke. |