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Es deute sich an, dass der Vatikan das Kirchenstrafrecht deutlich verschärfen werde, sagt der Chefredakteur der Katholischen Nachrichtenagentur, Ludwig Ring-Eifel, in SWR2. Endlich werde es mit Blick auf die Frage des sexuellen Missbrauchs wohl auch „so etwas wie ein modernes Strafrechtsverständnis“ geben, so Ring-Eifel anlässlich der bevorstehenden Veröffentlichung des neuen Kirchenrechts im Vatikan.
Die bisherige Anwendung des Sechsten Gebots („Du sollst nicht die Ehe brechen“) auf Fälle des sexuellen Missbrauchs sei „die völlig falsche Kategorie, und das soll jetzt geändert werden.“ Der eigentliche Straftatbestand sexualisierter Gewalt gegen Kinder sei in dieser Vorschrift gar nicht vorgekommen.
Auch die Entsendung von zwei Bischöfen als Visitatoren ins Bistum Köln wertet Ring-Eifel als klares Zeichen dafür, dass der Papst begriffen habe, dass er durchgreifen und mögliche Verletzungen der Aufsichtspflicht ahnden müsse. „Sonst läuft das dermaßen aus dem Ruder“, so Ring-Eifel, „dass nachher die komplette Glaubwürdigkeit der Katholischen Kirche hin ist.“
Zu einer Visitation komme es nur, wenn man den Verantwortlichen nicht mehr zutrauen, „den Karren aus dem Dreck herauszuziehen“. Die Wahrscheinlichkeit sei relativ hoch, dass Kardinal Woelki darüber sein Amt verlieren könne. Sicher sei das aber keineswegs. |