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Als „Pandemie der Ungeimpften“ bezeichnet Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) das aktuelle Infektionsgeschehen im Südwesten. Im Gespräch mit SWR2 verteidigt Lucha deshalb die heute in Kraft getretene neue dreistufige Corona-Verordnung des Landes, die den Alltag für Ungeimpfte einschränkt. „Die Alternative wäre wieder Lockdown - und Lockdown kann niemand mehr wollen in einer Gesellschaft, in der fast zwei Drittel geimpft sind“, gibt Lucha zu bedenken.
Das neue dreistufige System, das eine Überlastung des Gesundheitssystem verhindern soll, sei keine 'Impfpflicht durch die Hintertür'. Eine entsprechende Kritik von DGB-Chef Hoffmann kontert Lucha mit einem Hinweis: „Bitte ins Gesetz gucken!“. Baden-Württemberg beende zwar die Lohnfortzahlung im Quarantänefall, das habe aber für Erkrankte keine Folgen: „Wenn jemand krank geschrieben ist, dann bekommt er seine Fortzahlung“.
Auch der Befürchtung, die neue Corona-Regelungen vertieften die Spaltung des Landes tritt Lucha entgegen. Es gebe klare Ansagen aus der Medizin, wie die Pandemie bekämpft werden könne, weshalb man sich an Gesetze halten müsse. Lucha vergleicht dies mit der Straßenverkehrsordnung: „Wer immer gerne 140 km/h fahren würde, weil er 200 PS im Auto hat, muss sich trotzdem an Gesetze halten“.
Man wisse zudem, dass nur knappe 10 Prozent der Bevölkerung strenge Impfgegner seien und betreibe deshalb weiterhin intensiv Aufklärung, dass eine Impfung empfohlen wird. Lucha wörtlich: „Wir sind aufgefordert dafür zu sorgen, dass sich das Virus nicht mehr weiter verbreitet.“ |