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Die Eskalation der Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern wird von den USA toleriert, meint der Nahost-Experte Peter Lintl. „Die USA versuchen offensichtlich, den Israelis noch etwas Zeit für ihre Militärschläge zu geben“, sagt Lintl im Gespräch mit SWR2. Der Leiter des Projekts „Israel in einem konfliktreichen regionalen und globalen Umfeld“ bei der Stiftung Wissenschaft und Politik ist der Ansicht, dass US-Präsident Biden direkt auf Israels Ministerpräsident Netanjahu einzuwirken versucht und den UN-Sicherheitsrat umgehen möchte. „Das Militärarsenal der Hamas zu dezimieren - das scheint der Plan zu sein“, so Lintl.
Die gegenseitigen Angriffe der israelischen Armee und palästinensischer Milizen mit Raketen und Mörsergranaten toleriere Washington für kurze Zeit, weil die Regierung dort nicht glaube, langfristige Ziele der Außenpolitik wie der Atomdeal mit dem Iran gerieten dadurch in Gefahr. Washington habe verstanden, dass der Nahost-Konflikt nicht einzufrieren sei. Trotzdem glaubt Lintl, dass es sehr bald zu einer Waffenruhe kommt: „Davon gehe ich aus, dass die USA in den nächsten Tagen auf eine Waffenruhe drängen werden“.
Der Politikwissenschaftler und Nahost-Experte Peter Lintl leitet bei der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik ein Projekt zu Israel und den internationalen Konflikten, die seine Sicherheitslage beeinflussen. |