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Jassin ist aktuell einer DER Newcomer. Wie sein Debütalbum "Arsenalplatz” geworden ist, und was Sad Indie Boys wie Bon Iver damit zu tun haben - das seht ihr in dieser PULS Musikanalyse. WER IST JASSIN? Jassin heißt mit vollem Namen Jassin Awadallah. Er Ist 2005 geboren und mit seinem ägyptischen Vater und seiner deutschen Mutter in Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt aufgewachsen. Jassin hat Musik gefühlt als Teenager schon durchgespielt: Erst versucht Jassin sich als “Gangstarapper”, dann spielt er in einer Indieband. 2022 gewinnt Jassin als Sänger bei “Jugend musiziert” und studiert danach auch noch kurz Jazzgesang. Im Mai 2024 schafft Jassin gleich mit seinem allerersten Auftritt etwas, was vor ihm wahrscheinlich noch keiner geschafft hat. Er performt bei Unreleased Berlin, und obwohl Jassin zu dem Zeitpunkt keinen einzigen Song draußen hat, feiert ihn die Crowd so sehr, dass sie eine Zugabe wollen und bei der direkt mitsingen.
KINDER KÖNNEN FIES SEIN Im Spätsommer 2024 droppt Jassin dann seine erste EP “Kinder können fies sein”. Besonders der Titeltrack - der auch bei Unreleased Berlin so abgerissen hat - catcht viele Leute richtig. Die Story über Mobbing und die Folgen davon - damit spricht Jassin vielen aus der Seele. Spätestens seit diesem Video und der EP haben ihn auch etablierte Deutschrap-Artists auf dem Schirm. Jassin spielt Support für Apsilon, für RIN & Schmyt, und Trettmann featured ihn auf “Nach Hause komm’”. Mit der Zeit baut Jassin sich auch immer mehr eine eigene Fancommunity auf. Diese Fans posten unter TikToks mit unreleasten Tracks immer die gleiche Frage: “Wann droppt dieser Song endlich?”
ARSENALPLATZ Jetzt hat Jassin 12 Tracks auf einmal rausgehauen. Sein Debütalbum “Arsenalplatz” ist nach einem Spot in seiner Heimatstadt benannt. In den Produktionscredits stehen bekannte Deutschrap-Namen wie Bazzazian und Stoopid Lou, und Jassins Day One-Kollegen Tobias Kuhn und Philipp Steinke. Beim Hören muss man immer wieder an bekannte melancholische Indie-Männer denken. Der Opener “Alles was ich weiß” hat zum Beispiel starke James Blake-Vibes. Und mehr als einmal hat man diese “Skinny Love”-Bon Iver-Gitarre im Ohr. Gibt auf dem Album auch ein paar Momente, die ein bisschen mehr nach vorne gehen - aber weniger auf ne Mach-den-Kreis-auf-Art, und mehr auf so eine Indie-Pop-Coded Art.
WENIGER EXPLIZIT Textlich fällt bei dem Album auf, dass Jassin zwar immer noch politische Lines droppt. Aber gefühlt weniger explizit als auf früheren Songs wie “Wellness am Scherbenmeer”. Dafür singt Jassin auf diesem Album viel über persönliche Struggles, Beziehungen und sein Erwachsenwerden in Ostdeutschland. In Songs wie “Simson S51” merkt man, wie Jassin zu seiner Heimat steht: einerseits fühlt er sich dort wohl und zuhause, andererseits zieht es ihn da auch weg.
ZWISCHEN DEN STÜHLEN Jassin zeigt auf diesem Album, was er alles musikalisch drauf hat: Er kann singen, er kann Indie-Pop, er kann Lovesongs. Rappen tut Jassin auf “Arsenalplatz” weniger. Aber so ein bisschen zwischen den Stühlen saß Jassin ja schon immer. Bisher ist Jassin damit auch super gefahren: Kultur-Radiosender und Magazine feiern ihn, viele von euch ja auch und Jassins aktuelle Tour ist komplett ausverkauft. Feiert ihr Jassin? Wie findet ihr sein erstes Album? Schreibt es in die Kommentare!
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Redaktion: Katharina Maria Kurzbeck, Matthias Scherer, Sophie Kernbichl Host: Fridl Achten Kamera: Karina Heckler Schnitt: Elena Jauch Tonmischung: Tino Keck Kanalmanagement: Edis Ünek |